+ Dokumentarfilm + Black Block - Wie linke Militanz wirkt (89 min, interpool.tv, 2023) +



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Vermummt, verschwiegen, schwarz gekleidet: Wenn die Elbchaussee brennt, der 1. Mai in Berlin in Gewalt umschlägt, am Hambacher Forst Steine fliegen oder im Leipziger Umland Neonazis mit Hämmern angegriffen werden. Staatliche Behörden können die Militanten des 'Black Block' fast nie identifizieren. Ein Dokumentarfilm, der Einblicke gibt. In eine Szene, die eigentlich mit keinem redet.

BLACK BLOCK hat eine Länge von 89 Minuten und wird von uns - via VIMEO - für 4,99 (Leihen, 48 Stunden) und 9,99 Euro (Kaufen, inklussive Download) angeboten. Dort findet sich auch Bonusmaterial, wie - zum Beispiel - ausführliche Interviews und nicht gesendete Szenen. Unser Dokumentarfilm kann außerdem bei AMAZON PRIME VIDEO erworben werden. Der Film lief bisher in Leipzig, Berlin, Erfurt und Merseburg im Kino. Gut 1.000 Menschen haben ihn (on- oder offline) gesehen. Wenn ihr eine Kinovorstellung machen wollt: einfach bei fredkowasch(at)interpool.tv melden.

Hanna S. - 5 Jahre Haft. Johann G. ab November in Dresden vor Gericht?

26.09.2025
Fünf Jahre Haft. Wegen gefährlicher Körperverletzung und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Mit diesem Urteil gegen die 30jährige Kunststudentin Hanna S. ging am Freitag Mittag der monatelange Prozeß vor dem Oberlandesgericht in München zu Ende. Damit blieb Richter Dr. Philipp Stoll deutlich unter den neun Jahren, die die Bundesanwaltschaft gefordert hatte. Aber auch erheblich über dem "Freispruch", den ihre Verteidiger wollten. Medienberichten zu Folge sprach der Vorsitzende Richter in seinem Plädoyer von einer "Menschenjagd", die es im Februar 2023 in Budapest gegeben haben soll. Und: "Es gibt keine gute politische Gewalt". Bei den Überfällen auf vermeintliche und reale Rechtsextremisten wäre Hanna S. in mindestens zwei Fällen beteiligt gewesen. Das Urteil ist bisher allerdings noch nicht rechtskräftig.

Unterdessen berichtet 'tagesschau exklusiv' über ein in Kürze anstehendes sogenanntes 'Mammutverfahren' zum gleichen Themenkomplex - Prozeß gegen Linksextreme bereits im November? Dann soll in Dresden - der mutmassliche Kopf der militanten Bande(n) mit Schwerpunkt Leipzig - Johann G. vor Gericht stehen. Er galt lange Zeit als 'Verlobter' von Lina E. Die aus Kassel stammende mittlerweile 30jährige wurde am 31. Mai 2023 zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Momentan sitzt sie ihre Strafe ab. Der neue Prozeß, der ebenfalls vor dem Oberlandesgericht im Dresdener Norden stattfinden soll, soll - so berichten die in dieser Sache gewöhnlich gut informierten Autoren vom Mitteldeutschen Rundfunk (mdr) - mehr als 130 Prozeßtage lang andauern und bis in das Jahr 2027 hinein gehen.
unterwegs in sachsenLina E. auf dem Weg zum Prozeß vor dem Oberlandesgericht in Dresden - Screenshot: interpool.tv. All Rights Reserved.

15.09.2025
Eine Woche nach der Bundesanwaltschaft haben nun auch die beiden Verteidiger ihre Plädoyer vor dem Münchener Landgericht gehalten. Wenig überraschend: Anwälte fordern Freispruch für Hanna S. Das Urteil wird für Freitag, den 26. September 2025 gegen 13 Uhr erwartet.

08.09.2025
Bundesanwaltschaft fordert neun Jahre Haft für Hanna S. Im Münchener Verfahren gegen die 30jahrige Studentin aus Nürnberg hat der Staat sein Plädoyer gehalten. Er geht von versuchtem Mord, gefährliche Körperverletzung und die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung aus. Beschreibt Einzelheiten ihres Handeln im Feburar 2023 in Budapest. Demnach soll sie auf dem Arm eines - mutmasslichen - Rechtsextremisten gesessen haben. Als mehrere andere Menschen ihn schlugen und misshandelten. Prozeßbeobachter berichten derweil, dass die Ermittler einen klaren Cut zwischen den Gruppe(n) um Lina E. und den 'Aktivisten' aus Budapest machen. Unterdessen wurden auch die nächsten Prozeßtermine gegen 'Maja T.' vor dem Budapester Staatsgericht bekannt: 22., 26. und 29. September sowie 2. und 8. Oktober 2025. Auch ihr wird die Beteiligung an militanten Übergriffen auf Andersdenkende in Ungarn vorgeworfen. 

08.07.2025 
Neue Details. Zum Beispiel zu den Überfällen auf Bekleidungsgeschäfte der Marke 'Thor Steinar' in Erfurt, Schwerin, Magdeburg und Halle an der Saale. Laut der aktuellen Pressemitteilung der Generalbundesanwaltschaft - zum geplanten neuen Verfahren gegen sechs Autonome - sollen diese gleichzeitig am Samstag, den 23. April 2022 erfolgt sein. Emilie D. - eine damals gerade 20jährige - soll dabei in dem Laden in Erfurt die Verkäuferin zu Boden gerissen und ihr Faustschläge gegen Kopf und Oberkörper gegeben haben. "Eine Mittäterin schlug mindestens zwanzigmal mit einem Teleskopschlagstock auf die am Boden liegende Geschädigte ein." So führt es die Generalbundesanwaltschaft in ihrer Pressemitteilung weiter aus. Von anderen wurde Buttersäure und Pfefferspray versprüht. Der Überfall wurde von einer Kamera des Ladens im Video festgehalten. Darin ist auch der Einsatz von Bitumen zu sehen. Emilie D. - die später mit dem mutmasslichen Kopf der militanten linken Bande(n) Johann G. liiert gewesen sein soll - werden noch weitere Überfälle vorgeworfen. So am 12. Januar 2023 in Erfurt sowie in der Zeit zwischen dem 9. und 11. Februar 2023 in Budapest.

04.07.2025
Der - gewöhnlich in dieser Sache gut informierte - Mitteldeutsche Rundfunk (mdr) berichtet von einem neuen bevorstehenden Verfahren. Bundesanwaltschaft - Weitere Anklagen gegen mutmassliche Linksextremisten. Auch hier geht es um die Bildung einer linksextremen kriminellen Vereinigung. Auch hier lautet der Vorwurf gefährliche Körperverletzung. In zwei Fällen - so berichtet der mdr - gar auf versuchter Mord. Der Prozeß soll diesmal vor dem Oberlandesgericht in Düsseldorf stattfinden. 

Transparent
Unterstützer bei ihrer Kundgebung gegenüber Dresdener Oberlandesgericht - Screenshot: interpool.tv. All Rights Reserved.


23. Juni 2025 (update)

 

Jetzt ist auch die Presseerklärung der Generalbundesanwaltschaft (GBA) raus. Und, die hat es in sich. Gegen drei Angeklagte besteht - so die Ermittler - "der hinreichende Verdacht des versuchten Mordes". Alle drei sitzen aktuell in Haft.

Pikant ist auch, dass der Ex-Geschäftsführer des Fußball-Regionalligisten Chemie Leipzig - Henry A. - in der Pressemitteilung mit einem Überfall in Wurzen (15. Februar 2020) in Verbindung gebracht wird. Auch soll er den Schlüssel für ein Depot von Schlagwerkzeugen in Leipzig-Connewitz verwahrt haben. Ihm war - mehrfach - von den Behörden seine Wohnung durchsucht worden. Aktuell ist er auf 'freiem Fuß'. Wie zwei weitere Angeklagte auch.

Details zu dem - mutmasslichen - Head der Gruppe(n) - Johann G. - gibt es hier. Weitere werden folgen. G. - der in der Vergangenheit als Verlobter von Lina E. in der Öffentlichkeit beschrieben wurde - war vier Jahre lang untergetaucht. Bis er im November 2024 in einem Regionalzug bei Weimar von Zielfahndern des sächischen Landeskriminalamt (LKA) festgenommen wurde. Wie die Tageszeitung 'Die WELT' - mit Bezug auf Ermittlerkreise - jüngst berichtete, soll er sich zeitweise in Berlin versteckt gehalten haben. 

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch ein Hintergrundbericht der 'tageszeitung' (taz): "Die Gewalt kam damals zu uns". So ist ein Artikel über Thomas J. - einen der Angeklagten - überschrieben. Der Artikel ist von einer erstaunlichen Detailfülle. Hier geht es um einen ehemaligen Türsteher und Nahkampftrainer. Neues gibt es hier auch zu einem Angriff auf eine Leipziger Außenstelle des Bundesgerichtshofes (BGH) an Neujahr 2019. 

Interessant zu sehen ist, ob das zuständige Gericht in Dresden - hier fand von September 2021 bis Mai 2023 bereits ein Prozeß in ähnlicher Sache statt - die Verfahrenseröffnung billigt. Wenn der Prozeß startet, wird er wohl länger dauern. Sieben Autonome, die sich verantworten müssen.

unterwegs in sachsenLina E. auf dem Weg zum Prozeß vor dem Oberlandesgericht in Dresden - Screenshot: interpool.tv. All Rights Reserved.

Tags: oberlandesgericht, Prozess, Autonome, Rheintrassen Düsseldorf, Schwarzer Block, Dresden, Lina E., Hammerbande, Johann G., Black Block, Emilie D., Henry A., Überfälle, Thomas J.

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