+ Dokumentarfilm + Black Block - Wie linke Militanz wirkt (89 min, interpool.tv, 2023) +



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Vermummt, verschwiegen, schwarz gekleidet: Wenn die Elbchaussee brennt, der 1. Mai in Berlin in Gewalt umschlägt, am Hambacher Forst Steine fliegen oder im Leipziger Umland Neonazis mit Hämmern angegriffen werden. Staatliche Behörden können die Militanten des 'Black Block' fast nie identifizieren. Ein Dokumentarfilm, der Einblicke gibt. In eine Szene, die eigentlich mit keinem redet.

BLACK BLOCK hat eine Länge von 89 Minuten und wird von uns - via VIMEO - für 4,99 (Leihen, 48 Stunden) und 9,99 Euro (Kaufen, inklussive Download) angeboten. Dort findet sich auch Bonusmaterial, wie - zum Beispiel - ausführliche Interviews und nicht gesendete Szenen. Unser Dokumentarfilm kann außerdem bei AMAZON PRIME VIDEO erworben werden. Der Film lief bisher in Leipzig, Berlin, Erfurt und Merseburg im Kino. Gut 1.000 Menschen haben ihn (on- oder offline) gesehen. Wenn ihr eine Kinovorstellung machen wollt: einfach bei fredkowasch(at)interpool.tv melden.

Plötzlich kommen sie von überall - Auf Corona-'Spaziergang' in Solingen

Eine Reportage aus Solingen

25.01.2022
Montagabend, auf P5. Eisig, windig, menschenleer. Den Parkautomaten muss man suchen. Während zur selben Zeit quer durch die Republik Demonstrationen stattfinden, sieht in Solingen so wirklich Nichts nach einem 'Spaziergang' aus. Vor dem Rathaus, der für ihre messerscharfen Klingen bekannten Stadt, stehen - fast gelangweilt schon - vier Polizisten. Sie haben nicht einmal ihre Helme mit dabei.

Drei Minuten vor sieben wird es lebendig. Von überall her kommen plötzlich kleine Guppen. Wie bei einem Bienenschwarm. Viele umarmen sich. Als würden sich 'alte Bekannte' treffen. Was auffällt - fast niemand trägt eine Maske. 19 Uhr - auf die Minute - ein, zwei Kommandos: "die eine Gruppe geht der anderen entgegen" und schon bewegt sich eine Spontandemonstration auf dem Fußweg entlang. Ein paar Polizeiwagen beobachten das Geschehen mit einigem Abstand. Sie haben sichtbar keine Lust dazu einzugreifen.

Dies war eine Woche zuvor anders. Da geriet eine - angemeldete - Demonstration außer Kontrolle. Eine Polizeikette wurde überrannt. Ein paar Teenager bekamen den Schlagstock ab. Sie sind - auch heute - wieder dabei. Mit gut 400 anderen Menschen an diesem Abend durch Solingen unterwegs. Sie haben sich - im Vorfeld - über eine Gruppe im Messangerdienst 'Telegram' organisiert. Diszipliniert laufen sie hintereinander auf dem Gehweg. Teenager, Vater mit Sohn, Pärchen in den 40ern, eine Gruppe scheinbar beste Freundinnen. An roten Ampeln wird halt gemacht. Kann so eine 'Revolution' gelingen?

montagsspaziergang solingen 24012022
"Alles veröffentlichen" ruft einer, als er sieht wie ich mit meiner kleinen Kamera die Demonstration drehe. Zusammen mit einem Kollegen kann ich hier ungestört arbeiten. Nur einmal klingt es: "Kamera runter". Nur einmal spricht mich einer der Demonstranten an. Fragt, für wen ich hier drehe: "interpool.tv, eine Webseite. Ich bin nicht vom LKA". "Ich bin der Bernd" sagt er darauf. Gibt mir die Hand und geht mit Bekannten schwatzend weiter. "Frieden, Freiheit, Selbstbestimmung". Hin und wieder hört man schrille Trillerpfeiffen. Nicht unbedingt ideal für das Ohr, wenn man daneben geht. Und so laufen sie und laufen. Kilometerlang. Berghoch, bergab. Am Rande hupen ein paar Autos. Polizeifahrzeuge regeln dezent den Verkehr.

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No Comment: Montagsdemo gegen die Corona-Restriktionen (Köln, 17.01.2022)

Jeden Montag Abend gehen in Deutschland mittlerweile über hunderttausend Menschen gegen die Corona-Restriktionen der Behörden auf die Straßen. In über Tausend Orten, Städten und Gemeinden. Sie protestieren gegen Maskenpflicht, Ausgangssperre und einen möglichen staatlichen Impfzwang. An diesem 17. Januar 2022 ziehen in Köln fast 2.000 durch die Innenstadt. Sie treffen - am Rand - auch auf Widerspruch. Eine No-Comment-Reportage von interpool.tv

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Video on Demand: Der Kampf ums Kohledorf (Dokumentation, 31 min, 2022)

Der Hambacher Forst. Seine Erhaltung - eine Erfolgsgeschichte für die Klimabewegung. Widerstand bis weit in die 'bürgerliche Mitte' hinein. Akzeptanz auch für Militanz. Lützerath - drei Jahre danach. Ein Dorf direkt an der Abbruchkante zum Braunkohletagebau Garzweiler II. Auch hier regt sich Protest. Allerdings: eine für letzten Samstag angesetzte bundesweite Demonstration wurde abgesagt. Wegen Corona. Kann Protest dieser Art 'erfolgreich' sein?

Sehenswerter Film über den Protest vor Ort. Und seine Protagonisten. Über ein Dorf, dass es sogar auf Seite 59 des Koalitionsvertrages 'geschafft' hat.

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Corona-Proteste: Mehr als hundert Spontandemonstrationen am Montagabend

20.12.2021 (23:32)
Mehr als 11.000 am Samstag in Hamburg, 4.000 in Düsseldorf, 3.500 in Freiburg. Sonntag dann über Zehntausend in Nürnberg. Und am Montag ging es mit mehreren Dutzend Spontandemonstrationen - in Ost wie West - weiter.

Die Cops haben momentan bundesweit eine Menge zu tun. Allein am (heutigen) Montag fanden insgesamt mehrere Dutzend Spontandemonstrationen gegen die Corona-Restriktionen der Behörden statt. Möglicherweise waren es sogar mehr als einhundert Aufzüge. Berlin-Spandau, Kömigs-Wusterhausen, Postdam, Magdeburg, Wittenberg, Halberstadt, Leipzig, Dresden, Freiberg, Zwönitz, Bautzen, Altenburg, Zwickau, Chemnitz, Gera, Hoyerswerda. Und, und, und.

Aber auch im Westen der Bundesrepublik gab es viele der sogenannten 'Spaziergänge'. Stuttgart, Karlsruhe, München, Duisburg, Bochum, Essen, Recklinghausen, Dinslaken, Lüdenscheid, Neuß, Münster, Bonn, Gummersbach, Bingen, Bremerhafen, Braunschweig, Hannover, Fulda, Mannheim ....

In der Regel waren in den einzelnen Städten zwischen 80 bis 150 Menschen unterwegs. Vereinzeltauch bis zu 300 oder 1.000 Personen. In Schwerin waren es 2.500, in Rostock sollen es 10.000 Demonstranten gewesen sein. Man muss wohl lange in der bundesdeutschen Protestgeschichte zurückgehen, um so viele Aufzüge an einem Tag zu finden.

corona duesseldorf 18122021 1In Düsseldorf haben sich am Samstag (18.12.2021) bis zu 4.000 Impfkritiker versammelt - Photo: Fred Kowasch

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VoD-Tipp: Wege zur Macht (Polit-Doku, 76 min, ARD, 2021)

Am letzten Sonntag war Bundestagswahl. Zur Auswahl standen drei Kanzlerkandidaten. Ein 'lustiger' Faschingsprinz aus Aachen. Eine, die es mit der persöhnlichen Wahrheit nicht so eng sieht. Und einer, dem in Untersuchungsausschüssen Inhalte von Treffen mit Bankern nicht mehr 'erinnerlich' sind. Diese drei hat das Filmteam um Stefan Lamby in den letzten zehn Monaten begleitet. Der Filmemacher stellt bohrende Fragen, hakt penetrant nach. So wie guter Journalismus sein muss. Bis sich einige der sonst so unnahbar Wirkenden selbst demaskieren. Kurzweilige 76 Minuten. Sehenswert.

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